Stadtnachrichten

Mit mehr Grün statt Grau gegen die Hitze und den Starkregen


Die Auswirkungen des Klimawandels sind besonders in den Städten deutlich zu spüren. Doch es gibt zahlreiche Maßnahmen zur Klimaanpassung, die beispielsweise die zunehmende Hitzeentwicklung im Sommer und die immer häufiger auftretenden Starkregenereignisse abmildern können. Mit Beginn der Frühlingspflanzzeit weist die Stadtverwaltung Schopfheim auf das bestehende Förderprogramm „Begrüntes Schopfheim“ hin, im Rahmen dessen Zuschüsse für Entsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünung und Pflanzung großkroniger Laubbäume gewährt werden.

Entsiegelte und anschließend begrünte Bodenflächen lassen bei Starkregen das Wasser schneller versickern, senken so das Überschwemmungsrisiko und tragen zudem zur Grundwasserneubildung bei. Folgende Flächen können zur Entsiegelung geeignet sein: Parkplätze, Garagenzufahrten, befestigte und versiegelte Vorgärten, Innenhöfe, Terrassen, Hauseingänge, Treppenbereiche und Gartenwege. Als Alternativen sind neben Wiesen-, Beet- und anderen Pflanzflächen auch Bodenbeläge wie Rasengittersteine, versickerungsfähige Pflastersteine oder Pflaster mit breiter Rasenfuge denkbar. Durch die Entsiegelung sinken zudem die Abwassergebühren für das Niederschlagswasser.

Dachbegrünungen, auch besonders auf Flachdächern, bieten nicht nur Pflanzen und Tieren einen Lebensraum, sondern schützen auch die Dächer vor Extrembeanspruchungen durch Wind und Wetter, UV-Strahlung und starken Temperaturschwankungen. Wird eine PV-Anlage auf ein begrüntes Dach montiert, lässt sich der Ertrag um 4-5% steigern, da diese Anlagen bei kühleren Umgebungstemperaturen besser arbeiten.

Fassadenbegrünungen wirken durch Beschattung, Wasserverdunstung und Schadstofffilterung wie eine natürliche Klimaanlage. Eine geschlossene Pflanzenhülle wirkt gegen Schlagregen und UV-Strahlung und kann so die Lebensdauer der Fassade erhöhen. Und durch das Schlucken von Schallwellen tragen die grünen Wände auch noch zum Lärmschutz bei. Fassadenbegrünungen müssen zudem nicht aus Efeu oder wildem Wein bestehen – auch Spalierobstbäume, Kletterrosen und viele andere Pflanzen sind möglich. Als Alternative zur Dach- oder Fassadenbegrünung können auch schattenspendende Bäume Böden oder Häuser vor Überhitzung bewahren.

Auch die stadteigenen Maßnahmen seitens des Tiefbauamts und der Stadtgärtnerei richten sich zunehmend nach dem „Schwammstadt“-Prinzip, das mehr offene Böden, mehr Grünflächen und mehr Pflanzen in der Innenstadt vorsieht. Regenwasser soll demnach nicht in der Kanalisation landen, sondern vor Ort versickern.

Das städtische Förderprogramm „Begrüntes Schopfheim“ bietet privaten und gewerblichen Antragstellern für Dach- und Fassadenbegrünung je 50 €/m² , für entsiegelte und anschließend begrünte Flächen 20 €/m² und pro gepflanztem Baum 200 €.
Die Förderung für Begrünung gilt nicht für Quartiere, deren Bebauungsplan eine Begrünung verpflichtend vorschreibt.